2022 bis 2023
Illustration
Studienprojekt
Holon Institute of Technology
„The Social Media Sucker“ basiert auf der Erzählung des Daumenlutschers aus dem „Struwwelpeter“ des Arztes und Psychaters Heinrich Hoffmann, der die Geschichten 1844 für seinen dreijährigen Sohn verfasste. Einst als Buch der Kinderpädagogik geliebt und gelobt, lässt es heute Kinder etwas verstört zurück – mich eingeschlossen. Mit diesem Illustrationsprojekt soll der Daumenlutscher in die heutige Zeit verfrachtet und so darge- stellt werden, wie ich ihn in meiner Kindheit wahrgenommen habe: als Albtraum. Gleich ließt du eine moderne Interpretation von ChatGPT, wenn die Geschichte des Daumenlutschers heute geschrieben worden wäre (so makaber wie für eine KI möglich).
In einem Dorf, so klein und fein,
da lebte Konrad nicht allein.
Stets tippte er auf seinem Handy herum,
verlor sich im Sog von Social-Media-Ruhm.
Die Mutter, Frau Grimmhart, voller Sorgen,
warnte ihn vor den digitalen Morgen.
Doch Konrad hörte nicht auf ihren Rat,
verfiel dem Handywahn, verlor den Verstand.
Eines Tages, in ihrer Verzweiflung groß,
griff Frau Grimmhart zur Klinge, ohne Trost.
Sie trennte Konrads Daumen ab mit Macht,
ein drastischer Akt in finsterer Nacht.
Blut floss und Schmerz durchzog seinen Leib,
Konrad erkannte nun die bittere Zeit.
Das Handy konnte er nicht mehr benutzen,
musste lernen, das wahre Leben zu ergreifen
und zu nutzen.
Zum Zine gibt es ein Pappcover, dass den Titel der kleinen Bildergeschichte trägt: „The Social Media Sucker“.
Die Rückseite des Zines bildet die dramatische, blutige Szene des Daumen-Abschneides ab. Dank der Größe von A3 kann man die Illustration auch als Poster verwenden.